50 Jahre Frauenfussball
(Ehre, wem Ehre gebührt: eingeschoben ist ein Exkurs über das Schiedsrichterwesen, mit dem in den 60er Jahren das neue Kapitel erst aufgeschlagen wurde)


Nicht unterschlagen werden darf für die sportliche Emanzipation ganz grundsätzlich der Einfluss der Arbeiterbewegung. Hier gehörte die Frau nicht an den Herd und zu den Kindern, sondern war trotz der ihren Ehegatten vorbehaltenen und patriarchalische Strukturen prägenden Wirtshauskultur (zumindest programmatisch) von Anfang an als gleichberechtigte und gleichwertige Partnerin willkommen.
In den 70er-Jahren geriet die Männerhochburg ins Wanken, und von den Satus-Vereinen nahmen Sparta, Rapid, der SC Münchenstein und Grasshoppers Basel Frauengruppierungen in ihre Reihen auf. Als Arbeiterverein galt auch der FC Nordstern, der 1971 die erste offizielle Sektion in der Nordwestschweiz stellte. Inbegriff des regionalen Frauenfussballs aber wurde mit Therwil eine solid bürgerliche Gemeinde vom Land.

Aus dem Protokoll der Basler A-Vereinigung: Der Antrag eines alten Sportlers, es seien künftighin die Frauen nicht mehr zu den Kampfspielen auf dem Sandhof zuzulassen, wird mit grossem Mehr abgelehnt, weil die Spielkommissionen befürchten, ihre Mannschaften nicht mehr zusammen bringen zu können (Fasnacht 1922)

 

https://www.arbeiterfussball.de/s/cc_images/teaserbox_10085780.JPEG?t=1578517095
Damenmatch um 1927 in Paris, © Christian Wolter

Fortschreitende Degeneration. In Newcastle spielte ein webliches Fussballteam gegen ein männliches und verlor 3:6 (September 1922)


(Offizielle Mitteilung des Regionalverbandes Nordwestschweiz des SFAV vom 26.8.1957)
Wie kürzlich der Tagespresse zu entnehmen war, soll am 7. September in Basel ein Damen-Fussball-Länderspiel zwischen Holland und Deutschland stattfinden (...) Erklären wir, dass es sich hierbei nicht um ein von unserem Verband organisiertes Fussballtreffen handelt. Wir sind vielmehr der Auffassung, dass es bei dieser Ankündigung nicht um Fussballsport geht, sondern dass dieser Anlass eher in die Kategorie einer Schaustellung oder Zirkusdarbietung einzureihen ist. Das geht schon daraus hervor, dass es sich um zwei landesfremde Equipen handelt, die vermutlich ein geschäftstüchtiger Manager in der Schweiz vorzuführen gedenkt. Der Regionalverband Nordwestschweiz des SFAV distanziert sich hiermit ausdrücklich von einer solchen Veranstaltung auf einem der Fussballfelder in Basel“ (viel Lärm um nichts: das Spiel wurde gar nie abgehalten)

Die versehentlich erteilte Spielerqualifikation für Madeleine Boll vom FC Sion wurde ungültig erklärt, weil das Wettspielreglement dort, wo es von Spielern spricht, nur solche männlichen Geschlechts im Auge hat, und aus sportmedizinischen Überlegungen die aktive Ausübung des Fussballsports sich nachteilig auf die physische Konstitution auswirkt“ (Beschluss des SFV-Zentralvorstandes, Oktober 1965)

Fräulein Schiedsrichter:
Aus Lettland kommt bereits 1938 die Nachricht, dass sein Verband mit der ehemaligen Spitzen-Leichtathletin Pumpers-Damers eine Frau als Fussball-Schiedsrichterin anerkannt hat. Der 1949 in Freiburg i. B. tagende Deutsche Fussballausschuss gibt die Erklärung ab, aus grundsätzlichen Überlegungen weibliche Kandidatinnen für Wettspiele aller Klassen abzulehnen. Erste Erfahrungen aus der DDR und Tschechoslowakei Mitte der 60er Jahre veranlassen Schweizer Schiedsrichterkreise, die Sache bei internationalen Spielen und an Ort und Stelle zu studieren.

Engländer wollen keine weiblichen Schiedsrichter: die hübsche Mrs. Jean Tizard, eine 30 Jahre alte Schullehrerin, wird nicht als Fussball-Schiedsrichterin lizenziert werden können, weil die Spieler es angeblich nicht vertragen, wenn sie von einer Frau geschulmeistert werden. Mrs Tizard, die einzige an einem abgehaltenen Referee-Kus teilnehmende Frau, hat sich vergeblich drei Wochen lang angestrengt“ (UP 12.5.1952)
Ende 1954 leitet Mrs. Eileen Farr, eine 41jährige Hausfrau aus Colchester, einen Match zwischen zwei Juniorenteams christlicher Jugendbünde und hält die Zügel gut im Griff, wie es heisst.

Die 14 Kandidatinnen für das Amt eines Fussball-Schiedsrichters haben bis jetzt drei Theorieabende absolviert. Keine hat je gefehlt, jede war pünktlich und diszipliniert, und alle haben mit grosser Hingabe gelernt (...) Im Alter zwischen 17 und 25 Jahre stehend - eine ist bereits 30 Jahre alt - sind zwei Kandidatinnen verheiratet, eine davon 'vorgebildet', da ihr Mann zur Gilde der Pfeifenmänner gehört. Zu zehn Aargauerinnen aus Muhen, Murgenthal, Rothrist, Windisch und Zutzwil kommen aus Luzern und Baselland je eine, aus dem Kanton Basel-Stadt zwei Schiedsrichterinnen. Sechs der Aargauer Töchter aus Murgenthal und Rothrist spielen sogar regelmässig Fussball und absolvierten bis Ende November wöchentliche Fussballtrainings auf dem Rasen, nachdem sie schon oft an Grümpelturnieren und bei ähnlichen Gelegenheiten ihrer Lust am Fussballspiel praktisch gefrönt haben (...) Das Experiment der Schiedsrichter-Kommission des SFV, der die Sympathien der Frauen zum Fussballsport für Schiedsrichteraufgaben zu aktivieren versuchte, scheint heute schon gelungen (...) So darf der SFV mit einer kleinen Beihilfe zur Behebung des bestehenden Mangels an Spielleitern rechnen“ (h.s. in Tip, Schweizer Sportmagazin 29.12.1965)

Einen erstmaligen Einsatz von Schiedsrichterinnen erlebte das Junioren-C-Turnier auf dem Stadion Kleinholz in Olten vom vergangenen Wochenende. Das seitens der Schiedsrichterkommission des Fussballverbandes organisierte Turnier bot den jungen Schiedsrichterinnen Gelegenheit, das in vielen Kursstunden erworbene Können in der Praxis zu beweisen“ (Fräulein Schiedsrichter hat gepfiffen - Basler Nachrichten 25.4.1966)
Immer mehr werden nur Männern vorbehaltene Tätigkeiten nun von Frauen erledigt. So hält die Weiblichkeit auch beim Fussball Einzug (...) Bereits gibt es auch das erste Schiedsrichter Ehepaar: der Fussball war aber nicht der Ehevermittler beim Pfeiferehepaar Godelmann aus Pratteln“ (Basler Nachrichten 21.9.1966)

Am 23.4.1966 legen in Olten elf Mädchen an einem Testmatch ihre Prüfung ab. Sechs von ihnen, darunter Iris Bünter aus Basel, werden für Meisterschaftsspiele der Junioren C empfohlen. Eine Fussball-Schiedsrichterin muss sich mit Nachwuchsspielen ohne Aufstiegsmöglichkeit zu den A-Junioren begnügen. Im Herbst 1967 sind über 30 lizenziert.
Iris Bünter ist die erste, die den Schiedsrichterpass des SFV erhält und 1969 einzige Spielleiterin der Nordwestschweiz.
1972 wird beim FC Concordia Basel mit Esther Lanz erstmals eine weibliche Schiedsricherin gemeldet.
1974 zählt der Regionalverband Nordwestschweiz mit Esther Ramseier und Susanne Kreis zwei Schiedsrichterinnen, welche zirka jedes zweite Wochenende bei B- und C-Juniorenspielen eingesetzt werden.
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100 Jahre Schiedsrichterverband

Entwicklung:
Die Mitglieder der 1895 gegründeten Schweizerischen Football Association verpflichten sich im Grundsatz zu einheitlichen Vorschriften, welche aus England übernommen werden. Noch stehen sich die Mannschaften ohne Klassemente in freundschaftliche Treffen gegenüber, in die sich der Verband erst einmischt, als 1897 daraus ohne sein Zutun die Idee eines gesamtschweizerischen Wettbewerbes entstanden ist. Dafür werden den Vereinen die bei der English Football Association bestellten Regelbüchlein gratis zugestellt mit vollständiger Angleichung der Paragraphen an den englischen Urtext 1903.
1898 wird mit dem Beginn einer offiziellen Meisterschaft das erste Reglement geschaffen, dessen Handhabung von einer Kommission kontrolliert wird. Das Schiedsgericht wird 1901 in eine Schiedsrichterkommission umgewandelt.
Die Schiedsrichter werden von der Referee-Kommission und während der Saison 1907/08 zum letztenmal vom Zentral-Komitee aufgeboten. Die Entschädigung beträgt ein Billet 3. Klasse und ein Taggeld von fünf Franken, wobei auf dem Platze selbst letzteres dahinfällt.
Jeder Club hat dem Verband für dieses Amt geeignete Spielleiter anzumelden, die sich in der Regel aus den Spielern rekrutieren. Wenn wie häufig kein Schiedsrichter erscheint, werden die Spiele von irgendeinem Spieler geleitet. Der Ermessensspielraum ist gross, weil die Regeln am Anfang nicht für alle erhältlich und erst 1911 übersetzt sind.
1912 finden erstmals Prüfungen mit 19 Offside- und 22 allgemeinen Fragen statt. Schiedsrichterprüfungen in grösserem Stil als ein genaues Studium der offiziellen Regeln werden auf Initiative des Basler Zentralkomitees in Verbindung mit der Schiedsrichterkommission ab der Saison 1916/17 abgehalten, ohne dass die theoretische Schulung in der Praxis geübt wird. Fehlende Qualität aber auch das Fehlen eines institutionellen Schutzes führen zu vielen Protestfällen.
Die Schiedsrichter-Vereinigung Region Zentralschweiz II - Basel (1943 Abänderung des Namens in Region Nordwestschweiz) besteht seit der Gründung des SSV am 6.5.1923 in Bern. An die Stelle der Schiedsrichterkommission als offizielle Verbandsbehörde tritt eine technische Kommission, deren Aufgabe als Bindeglied zum Schiedsrichterverband in der 'Instruktion und Erziehung' von Schiedsrichtern gedacht ist. Auch an der DV des SFAV 1927 muss der Schweizerische Schiedsrichter-Verband auf die längst fällige Anerkennung weiter warten, welche (nach den Statuten des SFAV) erst am 4.5.1935 anlässlich der Delegiertenversammlung des SSV in der Safranzunft in Basel erfolgt.

Einheitliches Dress (schwarze Kleidung) Nationalliga ab 1935/36.
Linienrichter haben im Dress anzutreten. Die Schiedsrichter sind angewiesen, Linienrichter in Zivilkleidung zurückzuweisen
(offizielle Mitteilung 'Rotsport' 1932)
Ein Linienrichter ist kein Balljunge. Der Platzclub allein trägt die Verantwortung, weit ausserhalb des Spielfeldes landende Bälle holen zu lassen. Bei kaltem oder regnerischem Wetter ist es dem Linienrichter gestattet, im Trainingsanzug zu amtieren. Die Hauptaufgabe besteht im Anzeigen des Abseits (Linienrichterkurs in der Safranzunft 1938)

Einführung neutraler Linienrichter für die Nationalliga auf Saison 1936/37: die 1. Liga Première findet am 21.11.1937 beim Spiel FC Zürich - FC Concordia Basel statt
.


Das waren noch Zeiten:
1909: der Schiedsrichter Devitte aus Genf leitet die Partie Schweiz - England Amateure auf dem Landhof in seinem schönsten Sonntagsanzug, behaftet mit hohem weissem Stehkragen und steifem Strohhut.
1925: Der Schiedsrichter liess einen kurz vor Halbzeit verunfallten Spieler nicht ersetzen, weil dieser offensichtlich verletzt, d. h. nicht vollkommen ausgeheilt, antrat (Spielbericht Nordstern Prom. - Helvetik I)
1927: der Schiedsrichter des Spiels Black Stars - Helvetik hat sich verschlafen und wird 'gebührlich' bestraft.
1927: der Schiedsrichter des Spiels Lugano - Concordia Basel leitet das Spiel infolge des schlechten Wetters von der Tribüne aus.
1929: der Schiedsrichter pfeift den Schweizer Cup-Viertelfinal FC Concordia Basel - FC Lugano nach 90 Minuten beim Stand von 0:0 ab und ignoriert die vorgeschriebene Verlängerung.
1940: der Basler Schiedsrichter Karl Wunderlin erklärt seinen Rücktritt, worauf er mit Bussandrohng für den zuständigen Verein von der ihm vorgesetzten Behörde belehrt wird, dass nicht er, sondern sie das Ende seiner Karriere bestimme.
1940: der 'der Aufgabe nicht gewachsene' Schiedsrichter des abgebrochenen Cupspiels Bellinzona - Pro Daro muss die finanzielle Verantwortung des Wiederholungsspieles selber tragen.
1959: ein Appell des FC Nordstern ergeht an seine Zuschauer, wegen des drohenden Bussgeldes von 20 Franken beleidigende Äusserungen gegenüber dem Schiedsrichter zu unterlassen.

1972: der Walliser Schiedsrichter René Matthieu des als 'Schlacht von Cornaredo' in die Annalen eingegangenen Spiels zwischen Lugano und Basel wird mit seinen Assistenten 90 Minuten vor Spielbeginn beim Nachtessen mit Wein und Cognac gesehen.


Internationale Schiedsrichter nach dem 1. Weltkrieg aus der Region Basel sind Jacques Hirrle (aufgewachsen auf der Breite mit seinem Bruder Hans, der als Linksaussen beim Serie A-Club Old Boys spielt und sich nach Beendigung seiner Aktivkarriere wegen einer Verletzung einen Namen als Funktionär auch beim FC Basel macht), Felix Herren, Karl Wunderlin (FC Nordstern) und Walter Jordan (FC Basel). Der Satus- und SFAV-Schiedsrichter Walter Häring (SC Olympia) arbitriert am 1.5.1945 mit Schweiz - Frankreich (Arbeitersport) sein tausendstes Spiel.

B
asler FIFA-Schiedsrichter Gottfried (Gotti) Dienst:
9.9.1919 - 1.6.1998.
Lehrzeit als Elektroinstallateur.
Ab 1943 im Dienste der Telefondirektion Basel, die ihm 1953 die Leitung der Kleinbasler Telefonzentrale anvertraut.
1966 bis 1976 Grossrat von Basel-Stadt (FDP).
Schüler- und Juniorenzeit beim FC Basel. Fanionteam in der zweithöchste Spielklasse während der sogenannten Mobilisationsmeisterschaft: schwere Unfälle und eine Knieverletzung 1948 verunmöglichen die weitere Entwicklung zum Spitzenfussballer.
1943 bis 1948 im Trikot des SC Kleinhüningen (Karriereende), nebenher Ausbildung zum Trainer (FC St. Clara).
1948 Beginn Schiedsrichterlaufbahn: 10.1.1954 erste Spielleitung zweier Nationalliga-Mannschaften (Cup 1/16 Final FC Bern - FC Solothurn), 1.11.1955 erstes Auslandsaufgebot (Europacup-Viertelfinal AC Milan - 1. FC Saarbrücken), 1956 erster Länderkampf (Tschechoslowakei B - Jugoslawien B).
Karrierehöhepunkte: Schweizer Cupfinal 1956 (Grasshopper Club Zürich - BSC Young Boys), Europacupfinal der Landesmeister 1961 (Benfica Lissabon - FC Barcelona), Messepokal-Endspiel 1965 (Juventus Turin - Ferencváros Budapest), WM-Finalspiel 1966 (England - Deutschland), EM-Finalspiel 1968 (Italien - Jugoslawien - Karriereende). WM-Endturniere 1962 und 1966 in Chile und England.
Schiedsrichterinstruktor und -Inspizient für die Region Nordwestschweiz und Mitglied der Sportplatzkommission.
Präsident der Schiedsrichterkommission bis 1988. Gotti Dienst, der während 28 seiner 33 Schiedsrichter-Jahre für obere Ligen qualifiziert ist, leistet über die Hälfte seiner 1224 Einsätze innerhalb der Region und wird 1988 zum Ehrenmitglied ernannt.

Basler FIFA-Schiedsrichter Joseph (Seppi) Heymann:
5.9.1919 - 21.7.1992.
Kaufmännische Lehre in einer Basler Lederwarenfabrik. Nach dem Krieg arbeitet er bei den Metallwerken in Dornach, wo er zum Abteilungsleiter aufsteigt, später als Hauptkassier im Warenhaus Rheinbrücke, als Personalchef bei der Wochenzeitung Doppelstab und bis zur Pensionierung 1984 zwölf Jahre lang in der Organisationsabteilung des Schweizerischen Bankvereins.
Sportliche Karriere: Schüler- und Juniorenmannschaften beim FC Nordstern, als Aktiver Goalie beim SC Olympia/ BCO, dem er auch nach seinem verletzungsbedingten Rücktritt 1945 zeitlebens verbunden bleibt.
1946 Beginn Schiedsrichterlaufbahn, Nationalliga ab 1953, FIFA 1960. 26.9.1962 erster Länderkampf (Dänemark - Holland). 30.3.1964 Schweizer Cupfinal (Lausanne-Sports - FC La Chaux-de-Fonds). Mit dem Messestädte-Final-Rückspiel Újpest Football Club
gegen Newcastle United Football Club 1969 beendet er seine internationale Karriere, zu deren Höhepunkten ein Europacup-Halbfinal zwischen Juventus Turin und dem FC Liverpool zählt.
36 Jahre Schiedsrichter-Instruktor, 32 Jahre lang in der SR-Kommission der Nordwestschweiz. Präsident der Schweizerischen Damenfussball-Liga von 1974 bis 1986.

Basler FIFA-Schiedsrichter Karl Keller:
1.4.1923 - 3.10.2008.
Junior beim FC Nordstern. Seine beiden Brüder Heini und Josef Keller sind Nationalliga-Spieler bei den Rot-Schwarzen.
Erfolgreich im Radrennsport, kurze Zeit noch als 2. Liga-Fussballer.
Ausbildung als Laborant. Technischer Angestellter in der J.R. Geigy AG.
1948 Beginn Schiedsrichterlaufbahn. Qualifikation zum Nationalliga-Ref 1955 und internationale Spiele ab 1960. Erhält als vierter Schweizer Schiedsrichter überhaupt im August 1966 das FIFA-Abzeichen.
4.3.1963 Intertoto-Cupfinal Calcio Padova - Slovan Bratislava. 19.4.1965 Schweizer Cupfinal Servette FC - FC Sion.
Instruktor für das Schiedsrichterwesen und ab 1957 Präsident des Schiedsrichterverbandes der Region Nordwestschweiz.

Spätere FIFA-Hauptschiedsrichter aus der Region Basel sind Rolf Blattmann (ab 1983 - lizenziert für den FC Basel), Andreas Schluchter (ab 1995 - FC Concordia), Claudio Circhetta (ab 2005 - SV Muttenz) und Adrien Jaccottet (ab 2012 - SC Steinen). Die Altersgrenze für internationale Spiele liegt bei 45 Jahren.


Auswechslungen:
Die Delegierten der Nationalliga des SFAV beschliessen an ihrer ordentlichen Jahresversammlung im August 1957 in Schaffhausen die versuchsweise Einführung der Ersetzung eines verletzten Feldspielers, der vor der Pause das Spielfeld verlassen muss. Die Regelung, dass ausser dem verletzten Torhüter kein Spieler ersetzt werden kann, datierte von 1939:
1. Es kann nur der verletzte und durch die Verletzung am Weiterspielen verhinderte Torwächter ersetzt werden. Die Ersetzung kann bis zum Spielende erfolgen. Wird der Ersatztorhüter wiederum verletzt, so kann er erneut durch einen weiteren Ersatzspieler ausserhalb der Mannschaft ersetzt werden. 2. Solange der verletzte Torhüter durch einen neu in das Spiel eingetretenen Ersatztorhüter nicht ausgewechselt worden ist, kann der Torhüter seinen Platz mit einem Spieler seiner Mannschaft wechseln, entsprechend dem Wortlaut der Regel 3 der offiziellen Spielregeln. 3. Wird der verletzte Torwächter durch einen Spieler ausserhalb der Mannschaft, der also neu in das Spiel eintritt, ersetzt, so kann dieser neu eintretende Ersatztorwächter unter gar keinen Umständen später seinen Posten mit einem anderen Spieler seiner Mannschaft wechseln
. 4. Die Schiedsrichter erhalten durch die Schiedsrichterkommission die Weisung, einem Spieler, welcher für den verletzten Torwächter eintritt, jedoch den Posten des verletzten Torwächters nicht einnehmen will, den Eintritt in das Spiel zu verweigern (Beschluss des Fussballkomitees vom 22.7.1944)

1960: die Captain der Region Nordwestschweiz müssen durch eine Armbinde in der Kontrastfarbe sofort zu erkennen sein.
1977: gemäss Beschluss der Schweizerischen Schiedsrichterkommission müssen die Schiedsrichter bei sämtlichen Wettspielen. die Stollen der Fussballschuhe kontrollieren.

1991: Schienbeinschoner sind für sämtliche Ligen obligatorisch.
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(im April 1968 entsteht im RTV 1879 die erste Frauenhandballmannschaft in der Region Basel: „das Ziel eines jeden Sportvereins sollte nicht nur Spitzensport, sondern auch die Volksgesundheit sein, wobei die weibliche Jugend nicht mehr stiefmütterlich behandelt werden darf“)
 

21.2.1968 DFC Zürich als erster eingetragener Damen-Fussballclub im Sinne eines Vereins gemäss ZGB. Die neutrale Bezeichnung 'Damen' wird gewählt, um keinen Hinweis auf Verheiratete (Frauen) und Nicht-Verheitatete (Fräulein) zu geben (Zitat Trudy Streit).

1968 (August) als erster Fussballclub der Schweiz gliedert der FC Aarau mit dem bereits bekannt gewordenen, nach zweier französischer Skirennfahrerinnen benannten FC Goitschel (um die Schwestern Monika und Silvia Stahel aus Murgenthal), der sich ab 1963 an Grümpelturnieren und Freundschaftsspielen einen Namen gemacht hat, und von dem sich mehrere auch als Schiedsrichterinnen zur Verfügung stellten, seinem Verein eine Damenabteilung an.

In vielen Ländern flammt nun plötzlich das Interesse kicklustiger Mädchen und Frauen auf, dieses Spiel selbst aktiv ausüben zu dürfen (...) Jetzt kommt aus England sogar die Meldung, dass der im allgemeinen eher konservative Fussballverband den 48jährigen Bann über den Damenfussball aufgehoben habe (...) Während die Engländerinnen von ihrem männlichen Verband anerkannt werden, stossen die [seit einigen Jahren spielenden] Italienerinnen bei ihren männlichen Kollegen auf Ablehnung (...) Bei uns ist die Gefahr noch 'klein', dass Mädchen und Frauen (...) dem runden Leder nachjagen. Ein bedeutender Fortschritt ist allerdings schon erreicht. Der FC Basel nimmt seit einem Jahr auch weibliche Passivmitglieder auf“ (Tip, Schweizer Sportmagazin 16.12.1969
1967 wird an der ordentlichen Generalversammlung des FC Nordstern mit Irma Zwahlen als Vereinssekretärin erstmals eine Frau in den Vorstand eines der grossen Basler Fussballclubs gewählt. Bereits ein Jahr später folgt mit Erna Schenker als Spielkommissionssekretärin eine zweite Frau an den Verbandstisch.

1969/70 Westschweiz erste (inoffizielle) Damenfussball-Meisterschaft, welche vom DFC Sion gewonnen wird.

Dass auch bei den Firmenfussballern die Emanzipation im Vormarsch ist, zeigte die Zuwahl einer zweiten Dame in den (Nordwestschweizer) Abteilungsvorstand“ (Basler Nachrichten 29.6.1970)

24.4.1970 Restaurant Bürgerhaus in Bern Gründung Schweizerische Damenliga mit 18 Vereinen, die in drei verschiedene Regionen eingeteilt sind: für administrative Belange wie Versicherungen und Spielerpässe ist der Schweizerische Fussballverband zuständig (Quelle Blue Stars Zürich Frauen).

8.7.1970 Schweiz ist Teilnehmerin des Welt-Turnieres in Italien und unterliegt im K.o.-System dem Gastgeber in Salerno bei Neapel vor ca. 10000 Besuchern mit 1:2.
Margrit Schwendimann; Trudy Moser, Elisabeth Copt, Yollande Dieng, Anne-Lise Staudenmann; Madeleine Boll, Kathrin Moser; Ursula Kaiserauer, Rita Odermatt, Nadja Ripamonti (40' Torschützin), Nelly Juillerat. Trainer ist der Unterwalliser Jacques Gaillard, der (wie später normalerweise im Ligabetrieb) im 4-2-4-System spielen lässt. Weiter im Kader Mirella Cina (Ersatztorhüterin), Annemarie Kalbfuss, Fiorenza Kretz, Rose-Marie Siggen und Daniela Stitz.

Die relative Seltenheit fussballspielender Frauen hatte zur Folge, dass die Geburt des Frauenfussballs identisch war mit dessen Kommerzialisierung. Als in den sechziger Jahren hier und dort in Europa kickende Amazonen Mannschaften bildeten (...), waren alsbald auch Geschäftemacher da, die den Wunsch der Massen nach 'Neuem', 'noch nie Dagewesenem' stillten. Kaum wusste man, dass auch Frauen in der Lage sein können, mit dem Fuss auf einen Ball zu treten, erfuhr man auch schon von Profi-Frauenligen in südlichen Ländern, ja gar von Frauen-Fussballweltmeisterschaften“ (Urs Hobi, BN 18.4.1975)

6.9.1970 Auftakt zur ersten (offiziellen) Damenfussball-Meisterschaft, gespielt wird nach dem Juniorenreglement.

5.11.1970 erstes (nicht offiziell gewertetes) Länderspiel auf heimischem Boden: Schweiz - Österreich 9:0, Sportplatz Breite in Schaffhausen vor 2000 Zuschauern.
Mirella Cina (Sion); Trudy Moser (Zürich), Elisabeth Copt (Sion), Anne-Lise Staudenmann (Boudry), Ursula Kaiserauer (Young Fellows); Madeleine Boll (Mailand, drei Tore), Kathrin Moser (Mailand, zwei Tore); Fiorenza Kretz (Zürich, Torschützin), Nadia Ripamonti (La Chaux-de-Fonds), Rita Odermatt (Captain, Emmenbrücke - Torschützin), Nelly Juillard (Sion)/ Josianne Etter (Sion, zwei Tore als Ersatzspielerin). Trainer Jacques Gaillard. Nicht im Einsatz Margrit Schwendimann (Ersatztorhüterin, Young Fellows), Yollande Dieng (Sion) und Rose-Marie Siggen (Sion).

24.11.1970 Gründung VfR Rheinfelden/ Deutschland als erste regionale Damenmannschaft, nachdem der Bundestag des Deutschen-Fußball-Bundes DFB am 31. Oktober 1970 in Travemünde ein Verbot von 1955 („im Kampf um den Ball verschwindet die weibliche Anmut, Körper und Seele erleiden unweigerlich Schaden und das Zurschaustellen des Körpers verletzt Schicklichkeit und Anstand“) für ihm angeschlossene Vereine aufgehoben hat, Frauenabteilungen zu gründen oder Sportstätten zur Verfügung zu stellen.

März 1971: die SFDL ist neu dem SFV angeschlossen und innerhalb dem Zusammenschluss unterer Serien ZUS unterstellt, der sie betreut. Für Frauen-Fussballclubs wird die Angliederung an einen bestehenden Verein Pflicht: er muss Untermitglied eines dem Verband angeschlossenen Männervereins sein.

23.5.1971 14:15 Uhr „Original-Damenfussballpartie, erstmals in Basel“ als Vorspiel zum Erstligatreffen FC Nordstern - FC Concordia: FC Aarau (Leader Nordschweiz) - FC Emmenbrücke (Leader Innerschweiz) 6:2 vor ca. 1300 Zuschauern.
Eigentlich hätte jemand von der Feuilleton-Redaktion den Bericht übernehmen müssen“ (BN - gezeichnet mit Voyeur)
Was war nur auf dem Rankhof los, fragten wir uns, als wir zum Erstligaspiel Nordstern - Concordia pilgerten? Schon im Eisenbahnweg befanden sich sämtliche verfügbaren Parkplätze besetzt. Als Vorspiel stand erstmals in der Fussballgeschichte der Stadt Basel ein Frauenmatch auf dem Programm. Aarau und Emmenbrücke lieferten sich ein nettes Spielchen, an dem jedenfalls die eineinhalbtausend Augenpaare ihren Spass fanden“ (NZ)
In den folgenden Monaten finden in der Region einige Propagandaspiele statt, so zwischen Bern und Grenchen anlässlich der 50 Jahre-Feier des FC Aesch oder im September mit Young Fellows gegen Aarau im Rahmen einer Grossveranstaltung zu Gunsten der Schweizer Sporthilfe als Vorspiel Schweiz - Weltelf („betraten erstmals fussballspielende Damen den Rasen des Stadions St. Jakob, was, wie der Platzspeaker meinte, so etwas wie einen historischen Moment darstellte“ - BN 9.9.1971):
Für zweimal 30 Minuten beäugten die Zuschauer aufmerksam das Treffen der 22 weiblichen Fussballerinnen. Bedingt durch die Anatomie der Frau, beschränkt sich das Spiel mit dem Ball praktisch auf die Füsse. Recht selten sieht man Kopfbälle, vermutlich wegen der Sorge um die Frisur, obwohl die Mädchen kürzere Haare tragen als mancher Bursche. Nie sah man die Damen einen Ball mit der Brust stoppen, was bei den Männern zum technischen Rüstzeug gehört. Jedesmal, wenn eine Kampfszene gedieh, ging das Publikum mit Hallo mit (genau hingeschaut - studienmässig legitimiert - durch die Basellandschaftliche Zeitung, 9.9.1971)



18.6.1971 Ordentliche Generalversammlung des FC Nordstern: einstimmig wird das von Vorstandsmitglied Hans Wyler vermittelte Aufnahmegesuch eines Damen-Sportclubs Basel bejaht. Die Frauen spielen bereits seit ca. fünf Monaten Fussball und haben wettkampfmässig Handball betrieben. Die Damen sollen als autonome Sektion angegliedert werden und erhalten auf dem Rankhof Gastrecht, zu trainieren und Meisterschaftsspiele auszutragen.

11.7.1971 DFC Aarau wird vor 600 Zuschauern auf dem Berner Neufeld durch ein 3:0 gegen den DFC Young Fellows erster Schweizer Damenmeister. Torschützinnen Bachmann (2) und Molteni https://www.afv.ch/Portaldata/5/Resources/flippingbook/hattrick_02_2020/html/index.html#13/z


11.10.1971 DSV Nordstern - BFC Yellow Stars Basel 4:0: „zu einer Rankhof-Premiere kam es im Vorprogramm zur Erstligapartie, erlebte man doch den ersten Auftritt der neugegründeten Damenfussballsektion des Platzvereins. Gegner der Nordsterninnen war Yellow Stars Basel. Das einzige Gelb dieser Mannschaft wies der Pullover der Torhüterin samt dazupassender Mütze auf. Nordstern zeigte, dass es von einem richtigen Trainer betreut wird, und gewann hochverdient“ (BN)
14.10.1971 Damen-Fussballclub Nordstern gegründet: „Nordsterns Fussball-Präsident Hardy Schedle begrüsste im Alten Warteck eine grosse Anzahl Interessierter. Es gab nicht viel zu reden, da bereits eine Liste mit rund drei Dutzend Namen vorlag, von kickenden Damen im Juniorinnenalter bis zur mütterlichen Betreuung (...) Man war sich einig und gab dem jüngsten 'Fussballkind' den Namen 'Damen-Fussballclub Nordstern'. Darauf wurde der erste Vorstand gewählt. Bis zum nächsten Frühling soll fleissig trainiert werden, in weiteren Trainingsspielen will man die Form prüfen und sich dann aktiv am Meisterschaftsbetrieb beteiligen“ (BN)
Der Trainer Klaus Böttcher überwirft sich mit dem Präsidenten der Sektion Felix Wüthrich. Davon profitiert 1972 der DBSC Olympia, der mit dem Ex-Torhüter Hans Hänggi aber einen eigenen Ausbildner stellen will. Die spätere 12-fache Nationaltorhüterin Barbara Kunz und andere Mädchen kommen mit Böttcher vorübergehend beim TuS Lörrach-Stetten unter (Frauenabteilung 1970-1972), wo sie während des Winters in der Halle trainieren können und einige Freundschaftsspiele absolvieren. Der DFC Nordstern ist letztmals in der Saison 1974/75 für die Meisterschaft gemeldet.


7.5.1972 erstes offizielles Länderspiel: Schweiz - Frankreich 2:2, Stadion Rankhof in Basel vor 4500 Zuschauern.
Schweiz mit Mirella Cina (DFC Sion); Margret Schleifer (Aarberg), Anne-Marie Kasper (DFC Sion - ab 38. Vogelsang), Romane Nicchini (DFC Sion - ab 35. Trudy Moser DFC Zürich), Dolores Gasparoli (FC Blue Stars ZH); Madeleine Boll (USF Falchi Crescentinese/ Italien), Kathrin Moser (ACF Gommagomma Meda/ Italien); Fiorenza Kretz (FC Blue Stars ZH - ab 35. Nadia Ripamonti Serrières/ La Chaux-de-Fonds), Susi Bachmann (DFC Aarau), Josiane Etter (DFC Sion), Katharina Wirz (DFC Aarau). Trainer Jacques Gaillard. Schiedsrichter Ernst Dörflinger (Basel). Spielzeit: 2x35 Minuten.

Vorerst unterhät in Basel nur der Fussballclub Nordstern eine Damenmannschaft. Dieses Ensemble stellte denn auch das Gerippe der Basler Stadtmannschaft [Foto in gestreiften Trikots], die das Vorspiel gegen eine Zürcher Auswahl bestritt. In der Ost- und Zentralschweiz kennt man Damen-Equipen schon seit geraumer Zeit. So ist es nicht verwunderlich, dass die über mehr Erfahrung und Kondition verfügenden Zürcher den über zwemal 35 Minuten dauernden Match sehr deutlich mit 12:1 (9:0) gewannen“ (Basellandschaftliche Zeitung 8.5.1972)

https://www.srf.ch/static/cms/images/960w/5b68f2.jpg


16.9.1972 Selektions-/ Trainingsspiel Schweiz A - Schweiz B 11:1, Stadion Rankhof: „400 Zuschauer waren gekommen. Ob alle wegen dem Fussballspiel, oder einige wegen der Grazien oder wegen der schönen Figuren gekommen sind, entzieht sich meiner Kenntnis“ (Kiebitz, BN 18.9.72)

1972/73  aus der Region Basel nehmen erste Frauensektionen an der Meisterschaft teil: DFC Sparta Basel (6.6.1972 einstimmiger Beschluss der GV, eine Damenmannschaft an der Meisterschaft teilnehmen zu lassen - 14 Punkte, 4. Platz), DSV Rapid Basel (13 Punkte, 5. Platz - Zentralschweiz 1), DBSC Olympia Basel (8 Punkte, 6. Platz), DFC Nordstern Basel (7 Punkte, 7. Platz) und DFC Therwil (Gründung 12.3.1972 „von einer Schar wackerer Schulmädchen“  - 1 Punkt, 8. Platz - Zentralschweiz 2). Insgesamt 31 Teams in vier Gruppen.

BCO war aber offen für eine Horde wilder Weiber und unser Trainer Hans Hänggi und der Präsident Joseph Heymann glaubten an uns. So hatte Hans viel Überzeugungsarbeit zu leisten im Hintergrund, indem er die Familien bearbeitete, dass die Töchter Fussball spielen durften und dass das im Verein eine saubere Sache sei“ (BCO-Spielerin der ersten Stunde Irène Ott Thoma - Jubiläumsschrift 100 Jahre BCO Alemannia Basel)

Als vor 40 Jahren zwei aufgeweckte Schwestern 14 und 11 Jahre alt waren, gehörten sie zu den Gründungsmitgliedern des DFC Therwil. Die beiden Mädchen heissen Catherine 'Bubi' Kern und Cornelia Lauener-Kern (...) «Ja, wir wurden in der Regel belächelt, als wir sagten, dass wir clubmässig Fussball spielen wollten und nicht nur auf dem Pausenplatz mit den Jungs tschutten», erinnern sich Bubi und Conny an die Anfangszeiten zurück (...) Die Infrastruktur war, gelinde gesagt, bescheiden. «Trainiert haben wir auf einem Teerplatz oder einer Matte beim Känelmatt. Wo Vierbeiner ihre Geschäfte verrichteten» “ (Birsigtal-Bote 2012)

11.6.1973 erstes internationales Leimentaler Damenfussballturnier des DFC Therwil (dem Fussballclub Therwil wird die Sportanlage Känelmatt für die Durchführung zur Verfügung gestellt - Gemeinderat): 1. DFC Young Fellows Zürich, 2. DBSC Olympia Basel, 3. TuS Binzen BRD (gegründet 1971), 4. SpVgg Märkt-Eimeldingen BRD, 5. DFC Therwil. Im Juni 1974 nehmen bereits zehn Teams und mit dem Sieger Sausheim eines aus Frankreich teil: ein Spiel dauerte jeweils 2 x 10 Minuten.

1974/75 neu zwei Stärkeklassen. Die 1. Liga ist unterteilt in eine Ost- und eine Westgruppe (DFC Sparta Basel 7 Punkte, 7. Platz). 2. Liga Zentral/ Nordwestschweiz mit DSV Rapid Basel, DFC Therwil und DBSC Olympia Basel. Der ehemaliga FIFA-Schiedsrichter Joseph Heymann aus Binningen, dessen Frau das Nationalteam als Donatorin unterstützt, wird Zentralpräsident der SDFL (bis 1986).


19.4.1975 Länderspiel Schweiz - England 1:3, Stadion Schützenmatte in Basel vor 3000 Zuschauern und darunter den Regierungsräten Arnold Schneider, Basel-Stadt und Dr. Clemens Stöckli, Baselland („nach dem Motto 'jedem Tierchen sein Pläsierchen' ... eifrig betriebenes Freizeitvergnügen“ - Willi Erzberger National-Zeitung). 'Grümpelturnierniveau' abgesehen einiger weniger Momente der Bewunderung, befand ein anderer Bericht trotz dem üblichen Rahmen mit Sandoz-Musik, Nationalhymnen und Pausenvorführung. Beim Fussball fehle der Frau die Reaktionsfähigkeit oder das blitzschnelle Erfassen der Situation. Auch beim Kampf um den Ball, der einfach ins Aus geschlagen würde, besinne sich niemand eines Tricks oder einer Finte. Der Damenfussball sei noch weit vom Durchbruch entfernt und so auf die Neugierde und Gunst des Publikums angewiesen, meinte der Journalist
Schweiz mit Mirella Cina; Morena Pestoni, Antoinette Bayer, (41. Dolores Gasparoli), Jeanette Thomet, Nadja Ripamonti, Elfriede Meier, Madeleine Boll, Kathy Moser, Denise Blanchet (58. Susi Bachmann), Margrit Naef, Helene Barmettler. Schiedsrichter Ernst Dörflinger (Basel).

1975/76 Einführung Cupwettbewerb. Erster Cupsieger im Schweizer Damenfussball wird in Willisau der DFC Sion.
Neu DFC Breitenbach.

18.10.1975 der FC Basel gewährt zum Heimspiel gegen den FC Sion anlässlich des Jahres der Frau allen Damen auf Stehplätzen freien Eintritt.

1976/77 DFC Therwil Aufstieg 1. Liga unter Trainer Ernst Dollinger, der Max Derendinger abgelöst hat. Die Saison wird mit einem 14-tägigen Trainingslager in Schweden vorbereitet.



1978/79 1. Liga in einer nationalen Gruppe zusammengefasst. Neu Frauenabteilungen SC Münchenstein (die ab 1984 von Roland Nägeli, dem Trainer  amtierenden Damen-Landhockey-Meisters 'Baslerdybli', betreut wird), FC Grasshoppers Basel (1978) und DFC Wallbach (1979). 2. Liga Nordwest/Zentral mit BCO Basel und erstmals mit DFC Breitenbach, SC Münchenstein und DFC Therwil II.
Cup 1. Runde DFC Breitenbach - DFC Therwil 0:28.

Mitgliederzahl SFV 976 Damen (+ 150), davon 144 im Fussballverband Nordwestschweiz.
Einführung Leibchenreklame beschlossen.

1980/81 Drei Ligen mit insgesamt 62 Clubs. DFC Therwil erreicht SDFL-Cupfinal (1980).

1981/82 BCO Basel Aufstieg 1. Liga unter Trainer Hans Hänggi. Mitgliederzahl SFV 1477 Damen.

31.3.1982: Propagandaspiel Schweiz A - Schweiz B, Sportplatz Au Münchenstein („ein Spiel ganz besonderer Art, organisiert von den initiativen Fussballdamen des Sportclubs Münchenstein“)

1982/83 BCO Basel Abstieg 1. Liga. Neu Frauenabteilungen FC Juventus Basel (bis und mit Saison 1984/85) und DSV Sissach (März 1983 im Hause der 'Pateneltern' Inge und Hubert Klassnitz, die sich zuvor schon um den Juniorenfussball grosse Verdienste erworben haben). 78 Clubs von insgesamt 68 Vereinen bestreiten die in drei Ligen aufgeteilte Meisterschaft, deren Spiele wie in anderen Ländern statt 80 wieder nur 2x35 Minuten dauern. Der FC Allschwil meldet mit dem ehemaligen Mitglied der Schweizerischen Damenfussball-Nationalmannschaft Käthy Hirt seine erste Schiedsrichterin

7.9.1983 Länderspiel Schweiz - Deutschland 0:2, Stadion Rankhof in Basel vor 700 Zuschauern.

1983/84 DFC Therwil Abstieg 1. Liga. Aufbau eines zweiten Teams mit jungen Spielerinnen. Neu Frauenabteilung SV Augst (1984). 1. Liga mit zehn, 2. Liga mit zwanzig Vereinen (hälftig Ost- und Westschweiz). 3. Liga in acht Regionalgruppen
Im Herbst wird ein Regiocup auch für Damen eingeführt („zum Damenmatch darf man sagen, dass der Damenfussball in jüngster Zeit grosse Fortschritte gemacht hat. Es gab gute und ballsichere Spielerinnen, wenn auch manchmal 'weg mit dem Ball' Trumpf war“ - Spielbericht Nordwestschweiz - Südbaden 3:1, Sportplatz Brühl Bubendorf - Basellandschaftliche Zeitung 2.5.1985)

Sommer 1985: Neu Frauenabteilung FC Concordia Basel (aus Spielerinnen des FC Grasshoppers Basel. Das Team wurde von Vroni Märki zusammen mit Elly und Maja Trachsel gegründet): „die meisten Mitglieder der Clubleitung waren skeptisch. Bei einigen älteren Vereinsmitgliedern ging ein Schrei des Entsetzens durch die Reihen. Nach intensiver, basisdemokratischer Überzeugungsarbeit im Verein genehmigt die Clubleitung die Aufnahme, mit der Auflage, dass diese vorerst selbsttragend sein muss (...) Mit Kleininseraten, Plakaten und Mundpropaganda bemühen sich die Gründerinnen um zusätzliche Spielerinnen. Die Rumpfmannschaft trainiert sich zu Beginn zweimal wöchentlich selber (...) Das erste Meisterschaftsspiel wird mit nur 8 Spielerinnen bestritten (...) Im November wird mit Hans Hänggi der erste Trainer engagiert (...) Am 10. August 1986 beschliesst die Clubleitung, die Damenmannschaft aufgrund der tadellosen Organisation und dem guten sportlichen Verhalten definitiv im Verein aufzunehmen“  (Max Hofer, Cluborgan Juli 2008)
Mit Madeleine Hitz (FC Allschwil) erhält anlässlich der 46. Delegiertenversammlung des Nordwestschweizer Fussballverbandes erstmals eine Frau das regionale Verdienstabzeichen.
E- und F-Spielberechtigung für Mädchen.

6.6.1986 Yvonne Caspar zur Spiko-Präsidentin des FC Amicitia Riehen gewählt (eine Spiko-Präsidentin kennen auch bald der FC Fortuna-Ballboys und BCO).


1.11.1986 EM-Qualifikationsspiel Schweiz - Italien 1:2, Stadion St. Jakob in Basel vor 2700 Zuschauern: Spieldauer seit der Saison 83/84 2x40 Minuten. Abschiedsspiel von Bruno Streit, der das Team seit 1979 betreut hat und zum Zentralpräsidenten des Damenfussball-Verbandes gewählt wird:
Überrascht war man vor der grossen Zuschauerkulisse, die zum überwiegenden Teil aus Südländern bestand und den Match für die Italienerinnen zu einem Heimspiel machten“ (Basellandschaftliche Zeitung 3.11.1986)


1986/87 Pilotversuch 'Nachwuchs-Regio-Cup' für Spielerinnen im Alter von 7 bis 14 Jahren: bis dahin konnte nur mit 11 oder mehr Jahren ein Spielerpass gelöst werden.
Therwil, Wallbach (2. Liga West). Augst, BCO, Breitenbach, Concordia, GC-Basel, GC-Molisano (Muttenz, 1986), Therwil II (3. Liga Gruppe 3).
Gemäss Schiedsrichtern sei als Hauptunterschied zu den Männern das Bein der Gegnerin seltener Ziel der Attacken. Dafür läge die für Regelverstösse gefährliche Zone weiter oben, weil beim schwachen Geschlecht viel gehalten, gestossen oder gerempelt werde. Kopfbälle und Direktabnahmen würden nicht mehr gemieden.

Joseph Heymann tritt als Verbandspräsident zurück.
Mit Gaby Hasler beim FC Wallbach erstmals eine Frau Präsidentin eines regionalen Fussballvereins.
Erstmals wird beim Erstliga-Spiel SC Baudepartement - FC Breitenbach mit der 30jährigen Chemielaborantin und 3. Liga-Schiedsrichterin Vroni Märki eine Frau als Linienrichterin eingesetzt.
Mit Marliese Schmid (FC Concordia) zieht erstmals eine Frau in den Verbandsvorstand ein (DV August 1987).

1987/88 1. Liga wird zur Nationalliga A mit 10 Clubs, insgesamt 92 Vereine mit 111 Mannschaften. Aufstieg DFC Therwil NLA.
Beginn Juniorinnenmeisterschaft, wo mit sieben gegen sieben gespielt wird: vorher mussten die Mädchen, die bis zur Juniorenstufe D bei den Knaben mitspielen dürfen, trotz des Altersgefälles in den Aktivmannschaften mittun
Nach Catherine Kern, Pia Goldschmid, Ursula Fisch, Catherine Hepp (alle DFC Therwil) und Barbara Kunz (DFC Nordstern, BCO, DFC Therwil) steht die 24jährigen Breitenbacherin Loredana Walther (DFC Breitenbach, DFC Therwil) im Nationalteam.

28.8.1988 Schweiz - Schweiz U19-Frauenauswahl anlässlich der Einweihung der Sportanlage Gigersloch in Dornach.
17.9.1988 EM-Qualifikationsspiel Schweiz - Deutschland 0:10, Sportplatz Spiegelfeld in Binningen vor 700 Zuschauern.

1988/89 Vroni Schluchter (Märki), welche 1979 als Aktivmitglied des FC Grasshoppers Basel zum Schiedsrichteramt gekommen ist, leitet im September 1988 als erste Frau und als eine der zwei einzigen Schiedsrichterinnen in der Schweiz überhaupt ein Zweitligaspiel der Nordwestschweiz (Baudepartement - Therwil).
Regionale 2. Liga neu unter Obhut des Verbandes Nordwestschweiz. Tabelle Gruppe 4: BCO Basel (Aufstieg 1. Liga zweithöchste Klasse), FC Concordia Basel I, FC Grasshoppers Basel, DFC Breitenbach, DFC Therwil II, DSV Sissach, FC Concordia Basel II, SC Eisenbahner Basel (1987 - ein vom Muttenzer Garagisten Giuseppe Fuoco geführtes 'Ein-Mann-Unternehmen'). 1. Liga: FC Therwil.
Einige Vereine beklagen Spielermangel und müssen sich abmelden. Der Versuch, administrative Bereiche an die einzelnen Verbände abzutreten, um den Frauenfussball regional zu entflechten, muss vor allem aus finanziellen Gründen später wieder abgebrochen werden. Für die Spitzenmannschaften wie Therwil stellen die hohen Reisespesen mit langen Fahrzeiten ein Problem dar.
Einführung Piccola-Klasse.
Neu Frauenabteilung FC Oberdorf unter Patricia Lepori (1989 - bereits im Frühling 1988 hatten 15 junge Damen vom Vorstand die Bewilligung erhalten, bis zum Grümpelturnier Ende Juni auf den Sportanlagen trainieren zu dürfen).
Der Basler Hansruedi Wagner (FC Nordstern, FC Basel) wird bis 1992 Trainer des Nationalteams.

2.5.1990 EM-Qualifikationsspiel Schweiz - Spanien 2:1, Sportplatz Spiegelfeld in Binningen vor 600 Zuschauern.

Nur gerade ein paar Kilometer von Basel entfernt, inmitten von Reben und Autobahnanschlüssen gelegen, hat mit dem TuS Binzen ein Frauenteam Ungewöhnliches erreicht. In der seit dieser Saison neu gegründeten Fussball-Bundesliga der Frauen ist auch Binzen als Meister von Südbaden spielberechtigt (...) So ist es nicht erstaunlich, dass bei einem Spiel von Binzen bis zu 1500 Zuschauer anwesend sind. Und dumme Sprüche wie Trikottausch und ähnliches werden spätestens da nur mitleidig belächelt oder bleiben im Hals stecken“ (Heinz Treuer, Basler Zeitung 13.10.1990)

1990/91 Barbara Holzer (spätere Bigler), die beim FC Concordia aktiv Fussball spielt, löst auf der Geschäftsstelle des FC Basel, die in einer Fünf-Zimmer-Wohnung an der St. Johanns-Vorstadt untergebracht ist, die langjähriger Sekretärin Lotti Besenbeck ab.
Einführung Nationalliga B mit 8 Clubs (DFC Therwil). Nationalliga A sechs Clubs. Insgesamt 110 Teams.
Vroni Schluchter (Schönenbuch) erste Linienrichterin bei einem Nachwuchs-Cupfinal.

1991/92 Aufstieg DFC Therwil Nationalliga A unter Trainer Walter Blank.
Mit der 31-jährigen Catherine Kern trainiert erstmals eine Frau eine regionale Herrenmannschaft (FC Therwil II, 4. Liga): „auch der im Vergleich zu uns Frauen rauere Umgangston machte mir bald nicht mehr zu schaffen. Am meisten Mühe macht mir, dass ich bei den Trainings selber weniger aktiv mittun kann. Es ist klar, dass ich da rein körperlich überfordert bin“ (Porträt, BaZ April 1992)
Fürsprecherin Regula Lützelschwab wird als Präsidentin des FC Nordstern gewählt.

28.8.1991 Länderspiel Deutschland - Schweiz 3:1, Sportplatz Nonnenholz in Weil am Rhein vor 2800 Zuschauern.

1992/93 Rückzug DFC Therwil (nach internen Querelen um ihren ambitionierten, streitbaren deutschen Trainer Christoph Ebner: „nachmittags wird der Sportplatz Känelmatt für die Nationalliga-Partie gegen Lugano gesperrt, wo am Morgen das Drittliga-Team gegen irgendeine Hinterhofmannschaft aus der Nachbargemeinde spielen durfte: hier muss halt offenbar die Frau dem Mann noch Untertan sein“). Die Nationalspielerinnen Silvia Jegge (SV Seebach), Loredana Walther (FC Blue Stars ZH) und Katja Zimmermann (Strasbourg) setzten ihre Karriere auf höchstem Niveau erfolgreich fort.
Auflösung BCO Basel und FC Concordia II.
1. Liga: DFC Wallbach, 2. Liga DFC Breitenbach, FC Concordia, FC Grasshoppers Basel, FC Oberdorf und DSV Sissach.

26.9.1992 Länderspiel Schweiz - Ungarn 1:2, Sportplatz Grendelmatte in Riehen vor 500 Zuschauern (Nationaldebut für Silvia Jegge und Katja Zimmermann vom DFC Therwil. Trauerminute für den im Juli verstorbenen Joseph Heymann).
98 Vereine mit gut 3000 Aktiven in vier verschiedenen Ligen sowie Juniorinnen (13-16) und Piccolas (8-12): sprunghafter Anstieg vor allem im Nachwuchsbereich.

15.5.1993 Beschluss der Delegierten an der DV in Bern mit 79:2 Stimmen vollständige Integration Schweizerische Damenfussball-Liga SDFL in Schweizerischen Fussballverband. Insbesondere eine Forcierung der Trainerausbildung durch Grundkurse des SFV soll dem Missstand der mangelhaften Nachwuchsarbeit entgegenwirken. Im SFV wird ein eigenes Frauen-Ressort gebildet („Frauenfussball darf ruhig als eigene Sportart betrachtet werden, die sich nicht mit der Männerdomäne vergleichen lässt“ - ds., Basellandschaftliche Zeitung 8.9.1993)

1993/94 Barbara Thommen (BCO) in den Vorstand des Fussballverbandes Nordwestschweiz gewählt (Sekretärin).
Diskriminierungs-Affäre beim zürcherischen FC Wettswil-Bonstetten („Sex-Skandal im Fussballclub“ - Blick) löst grosses Medienecho aus: wegen angeblichem „Ausleben abnormaler (lesbischer) Veranlagungen“ will der sich ausgenutzt fühlende Vorstand das Team zum Schutz der minderjährigen Spielerinnen ausschliessen. Die Männer-Hochburg Fussball, welche sich mit dem neuen Selbstbewusstsein der Frau immer noch schwer tut, wackelt.

1994/95 DFC Concordia organisiert in der Muttenzer Kriegackerhalle Frauenfussballturnier (Februar).
Neuanfang DFC Therwil unter dem Reinacher Trainer Heinz Schweighauser („viele Fussballlehrer wollen sich nicht mit dem mancherorts belächelten Frauenfussball abgeben, um ihrem Ruf nicht zu schädigen, ich bin bei meinen ehemaligen Trainerkollegen unten durch“)

1.2.1995 Jeannette Paolucci übernimmt als Halbtagesstelle das neugeschaffene Sekretariat des Fussballverbandes Nordwestschweiz.

23.5.1995 Länderspiel Schweiz - Deutschland 0:8, Sportplatz Känelboden in Therwil vor 950 Zuschauern. Erstmals wird die Möglichkeit eines Time-Outs getestet, Spieldauer seit der Saison 93/94 2x45 Minuten.
Juni 1995 NLA-Linienrichterin Vroni Schluchter (Schönenbuch) ist vom Weltverband Fifa als Linienrichterin für die Frauen-WM in Schweden nominiert.
Juli 1995 Bildung eines U-18 Nationalteams unter der Baselbieterin Béatrice von Siebenthal-Buser.

1995/96 2. Liga, Gruppe 8: Therwil 18/42 (Aufstieg 1. Liga), Concordia 18/41, Wallbach 18/36, Sissach 18/26, Baudepartement 10/17 (aus zehn Abtrünnigen von Concordia zusammen mit Trainer Rosario Madonia und ehemaligen Leistungsträgerinnen des DFC Therwil, bei dem es vor ein paar Jahren vereinsintern ebenfalls zu Auseinandersetzungen gekommen und die erste Mannschaft vom Spielbetrieb der Nationalliga A zurückgezogen worden war - „so etwas ist frauenspezifisch“), Grasshoppers Basel 18/12, Breitenbach 10/11 (unsere geografische Lage ist ein Nachteil, wir haben kaum Zuzüge von Spielerinnen aus der Region), Oberdorf 18/5. Juniorinnen Gruppe 8: Amicitia Riehen 12/25, Therwil 12/21, Concordia 12/7, Wallbach 12/0.
An der DV im August 1996 bringt der Verbandspräsident Hans-Jürg Ringgenberg den Wunsch zum Ausdruck, „dass der Frauenfussball, der weltweit einen gewaltigen Aufschwung erfuhr, vermehrt gefördert wird“

20.7.1996 mit der Jurassierin Nicole Mouidi-Pétignat leitet erstmals eine Frau ein Meisterschaftsspiel der Nationalliga B (FC Baden - FC Locarno): „als Frau hat man es vor allem in den unteren Ligen viel schwerer als ein Mann und muss sich einiges anhören. Auch ich musste durch dieses Stahlbad“ (Quelle  Basellandschaftliche Zeitung, Januar 1999)

27.8.1997 Länderspiel-Debut Evelyn Zimmermann vom drittklassigen DFC Therwil („ich bin mit diesem Sport aufgewachsen, meine Mutter war ebenfalls Nationalspielerin“), die für viele Jahre die letzte regionale Fussballerin in der Schweizer Mannschaft und dort später sogar den Captain stellt (32 Einsätze).
Es bedarf einer grösseren Zahl von Einzelgesprächen, da Frauen im Sport emotionaler reagieren als Männer. Ich kann mein Team in der Pause nicht einfach zusammenstauchen, sondern muss versuchen, mich in die Psyche der einzelnen Spielerinnen hineinzuversetzen“ (Christine Rullo, Trainerin des DFC Therwil, der sich mit dem SC Baudepartement um die Spitze in der 1. Liga duelliert, zitiert von der Basler Zeitung im November 1997). Baudepartement zieht sich nach dem Aufstieg in die Nationalliga B nach nur einem Punkt aus 15 Spielen zurück und zerfällt.

2.10.1997 Vroni Schluchter (Schönenbuch) erste Linienrichterin in der Geschichte des Europacups (Tromsø IL - NK Zagreb, an der Seite ihres Ehegatten Andreas Schluchter).
1.6.1998 Vroni Schluchter (Schönenbuch) erste Linienrichterin an einem Schweizer Cupfinal (Lausanne-Sports - FC St. Gallen, an der Seite ihres Ehegatten Andreas Schluchter).

1.9.1998 Martina Sonderegger, die in einer Fussballerfamilie grossgeworden ist, wird Spielerkommissions-Präsidentin (Spiko) des Drittligisten FC Birsfelden.

23.9.1998 Frauen-Testspiel Schweiz - SC Freiburg (1. Bundesliga) 4:0, Sportplatz Känelboden in Therwil.

23.1.1999 Drittes Hallen-Masters - 'Schweizer Indoor-Fussball-Meisterschaft' - in der Basler St. Jakobshalle mit Einlageturnier für Frauen, nachdem sich in den Vorrundenanlässen bereits erstmals lokale Spitzenvereine in Einzelspielen gemessen haben.

8.2.1999   Nicole Studer als erste Frau in die Clubleitung des FC Concordia gewählt (spezielle Aufgaben).
13.3.1999 Elsi Kron als erste Frau in den Vorstand der Veteranenvereinigung des Fussballverbandes NWS gewählt (Mitgliederbetreuung).

13.5.1999 Vroni Schluchter leitet auf der Schützenmatte Basler Cup-Final BSC Old Boys - SC Dornach.

17.5.1999 Sichtungstraining in Pratteln mit 49 Mädchen der Jahrgänge 1983 und 1984 zur Bildung einer U16-Auswahlmannschaft Nordwestschweiz unter Valentin Mena („der Trend ist eindeutig vorhanden, die Mädchen spielen sehr enthusiastisch Fussball. Das Problem ist, dass in vielen Clubs erst das Umfeld geschaffen werden muss, um die Fussballerinnen zu integrieren. Meistenorts hängt ihr Wohlergehen von einer Person ab, die dann irgendwann an ihre Grenzen stösst“). Die U16-Regionalauswahl wird von Mena zusammen mit Peter und Vreni Mangold betreut werden.

26.5.1999 Länderspiel Deutschland - Schweiz 2:0 Sportplatz Nonnenholz in Weil am Rhein vor 800 Zuschauern.
28.5.1999 Länderspiel Frankreich - Schweiz 2:0 Sportplatz Nonnenholz in Weil am Rhein vor 450 Zuschauern (Dreiländerturnier).

30.5.1999 NLA-Debut Schiedsrichterin Nicole Mouidi (Neuchâtel Xamax - FC Basel).
10.7.1999 Nicole Mouidi leitet vor 90185 Zuschauern in Pasadena bei Los Angeles den Final der Fussball-WM der Frauen.

25.8.1999 Länderspiel Schweiz - Holland 0:1, Sportplatz Känelboden in Therwil vor 472 Zuschauern (Vorspiel Mädchenauswahl NWS - DFC Therwil 4:6).

12.10.1999 Gisela (Gigi) Oeri, die auch als Investorin in die Marketing AG einsteigt, als erste Frau in den Vorstand des FC Basel gewählt („ich gehörte zwar während zweieinhalb Jahren einer Frauenmannschaft an, aber im Gegensatz zum Männerfussball konnte ich mich für Frauenfussball nie erwärmen)

3.6.2001 als Vorspiel zum Cupfinal der Männer findet im neuen St. Jakob-Park vor ca. 4000 Zuschauern erstmals in Basel der Schweizer Cupfinal der Frauen statt (FFC Bern - DFC Sursee 4:0). Letzte Oberliga-Spielleitung von Vroni Schluchter.
In der Nordwestschweiz sind vier Schiedsrichterinnen aktiv.
Teenie-Frauenteam des Fussballclubs Concordia“ (Durchschnittsalter 19 - Zitat bz Basel), von denen elf in der Lage oder bereit sind, in einer höheren Liga mitzuspielen, steigen unter Trainer Christoph Alder und Präsident Urs Müller (Partei  BastA!) im gleichen Jahr wie die Herrenmannschaft auf und stellen mit Breitenbach (Trainer Max Borer) allerdings ohne Nachwuchsabteilung („Spielerinnen von jedem Gütesiegel - von der blutjungen Anfängerin bis zur Stürmerin, die einst für die AC Milan ihre Schuhe schnürte“ - Bericht Basellandschaftliche Zeitung, November 2001) und Therwil die Nordwestschweizer Elite in der 1. Liga.
Neu Frauenabteilungen BSC Old Boys (Juniorinnen 1999/ 2000) und FC Münchenstein (2000).

11.8.2001 Sybille Meder-Gschwind (FC Therwil) anlässlich der 62. Delegiertenversammlung des Fussballverbandes Nordwestschweiz als Präsidentin der Juniorenkommission gewählt, was in dieser Funktion ein Novum in den dreizehn Verbänden der Amateurliga darstellt.

30.3.2002 U-19 Länderspiel Schweiz - Italien 0:0, Stadion Rankhof Basel vor 500 Zuschauern unter der Baselbieter Trainerin Beatrice von Siebenthal-Buser, die vom SFV seit September zu 50 Prozent als Verantwortliche für den Frauenfussball angestellt ist („das Problem ist, dass bei nur 8000 Spielerinnen in der Schweiz eindeutig die Breite fehlt. Die Akzeptanz des Frauenfussballs innerhalb des Verbandes ist deutlich gestiegen“). Das Länderspiel mit der Zieferin Eva Luzia Recher, die mangels eines regionalen Spitzenclubs von Therwil in die NLA zu Seebach gewechselt hat, ist in ein Turnier mit insgesamt neun Regionalauswahlen mit U16-Mädchen und darunter den Selektionen der Nordwestschweiz und Südbaden eingebettet.
FC Therwil steigt unter Trainer Heinz Schweighauser (abgelöst im Herbst von Co-Trainer Marco Fumagalli) und mit der erst 15-jährigen Ettingerin Maja Hügin, welche die Captainbinde der Nordwestschweizer U16-Regionalauswahl trägt, in Nationalliga B auf.

12.5.2002 Schweizer Cupfinal der Frauen DFC Sursee - FFC Bern im St. Jakob-Park (ca. 1500 Zuschauer): Vorspiel zum Cup-Endspiel der Männer.


16.9.2002 Gigi Oeri („im Fussball müssen die Frauen noch beweisen, dass sie nicht blond sind“) übernimmt von der UBS die Mehrheitsbeteiligung an der FC Basel Marketing AG und besitzt neu über 70 Prozent der Aktien.

11.5.2003 Münchensteinerin Christine Kurth (die seit dem 9.12.1998 wie ihre Congeli-Spielkollegin Nicole Widmer Schiedsrichterin ist) leitet vor ca. 4000 Zuschauern den Cupfinal der Frauen zwischen dem FC Schwerzenbach und dem FFC Bern, der als Vorspiel zum Cupfinal der Männer FC Basel - Neuchâtel Xamax im St. Jakob-Park ausgetragen wird.

17.5.2003 EM-Qualifikationsspiel Schweiz - Serbien und Montenegro 1:0, Sportplatz Grien in Breitenbach vor 700 Zuschauern.

24.5.2003 FC Concordia-Frauen tragen als Würdigung ihres Aufstiegs in die zweithöchste Klasse letzte Meisterschaftspartie als Vorspiel zum Nationalliga-Treffen ihrer männlichen Kollegen gegen Schaffhausen aus. Mittelfristig wird als Ziel die Promotion in die NLA ausgegeben, wofür pro Woche jeweils fünf Übungseinheiten auf dem Programm stehen, in denen im konditionellen und spielerischen Bereich gearbeitet wird. Im Verein, der wie die Old Boys für die ab 2004 neu geschaffene nationale Meisterschaft eine U19-Mannschaft stellen wird, sind nahezu 100 Spielerinnen aktiv.

14.8.2003 Schiedsrichterin Nicole Petignat leitet als erste Frau eine Uefa-Cup-Partie (Qualifikation 1. Runde AIK Solna - Fylkir Reykjavik).
Neu Frauenabteilung CD Español Basel: im April 2006 setzt es gegen die Reserve von Concordia ein rekordverdächtiges 1:37 ab (nach dem 17. Gegenteffer war die Motivation endgültig im Keller und unsere Spielerinnen standen nur noch auf dem Feld herum - Trainer M. A.).

9.4.2004  Länderspiel Schweiz - Belgien 0:0, Stadion Rankhof in Basel vor 460 Zuschauer.
11.4.2004 Länderspiel Schweiz - Belgien 1:0, Stadion Rankhof in Basel vor 320 Zuschauer (die Spiele wurden vom FC Concordia zusammen mit dem Schweizerischen Fussballverband organisiert. Vorgängig traten die U19-Auswahlen an)
12.4.2004 Schweizer Cupfinal der Frauen DFC Sursee - DFC Malters im St. Jakob-Park (ca. 1000 Zuschauer): Vorspiel zum Cup-Endspiel der Männer.
In der Nordwestschweiz sind 631 Fussballerinnen lizenziert. Im Sog der Euphorie um den FC Basel und den Kinofilm 'Bend it like Beckham' um einen indischen, fussballverrückten Teenager, wird der Fussball auch für Mädchen ein zunehmend attraktives Hobby. Sie sind immer häufiger in gemischten Teams bereits im Kinderfussball anzutreffen und beginnen früher mit dem Spiel. Drei Viertel der schweizweit mittlerweile 11700 gemeldeten Spielerinnen sind unter 20 Jahre alt. Das Klischee der 'Mannsweiber' hat endgültig ausgedient.

9.8.2004 im Berner Dorf Huttwil wird als Ausbildungszentrum ('Allez les filles') unter der Leitung von Béatrice von Siebenthal und Claudio Taddei mit zwei Baselbieter Nachwuchshoffnungen das erste Schweizer Frauenfussball-Internat für Training und Unterricht eröffnet.
Neu Frauenabteilungen FC Allschwil und FC Black Stars Basel (das erste Frauenspiel in der Geschichte des Vereins geht gegen Therwil II 1:13 verloren). Wiederaufstieg NLB DFC Therwil (2003/04) unter dem Trainerduo Marco Fumagalli und Reto Lindner.
Im Verband ist für die Anliegen des Frauenfussballs, dessen Ressort neu strukturiert wird, anstelle von Sybille Meder neu Vroni Schluchter verantwortlich.

16.5.2005 Schweizer Cupfinal der Frauen SC LUwin.ch - SV Seebach Zürich im St. Jakob-Park (ca. 3000 Zuschauer): Vorspiel zum Cup-Endspiel der Männer. Letztmalige Austragung in Basel.

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Im Jubiläumsjahr sind aus der Nordwestschweiz folgende Aktivvereine gemeldet:

Nationalliga A: FC Basel (2009 aus den ein Jahr zuvor in die höchste Spielklasse aufgestiegenen Frauen des FC Concordia und seiner U18 hervorgegangen, hat der FC Basel 2014 mit dem Cupsieg als bisher einziges regionales Team einen nationalen Titel errungen)
Nationalliga B: -
1. Liga: BSC Old Boys (1. Liga 2013/14 bis und mit 2020/21)
2. Liga: FC Concordia Basel (NLA 2008/09, NLB 2003/04 bis und mit 2007/08), FC New Stars Basel (Gründung 2013 aus Abtrünnigen des FC Allschwil. 2022 Namensänderung in FFV Basel und 1. Liga), FC Schwarz-Weiss Basel, DSV Sissach (1. Liga 2004/05, 2008/09 bis und mit 2012/13, 2016/17), FFC Therwil (NLB 2002/03, 2004/05, 2010/11, 2012/13, 2015/16 bis und mit 2017/18)
3. Liga: FC Allschwil, FC Breitenbach, FC Bubendorf (Gründung 2010), FC Concordia Basel II, Team Fricktal (Gründung 2007 - Juniorinnen FC Möhlin-Riburg und FC Stein 2005), SC Dornach (Gründung 2008 und 2016), BSC Old Boys II, FC Rheinfelden (Gründung 2005), FC Telegraph Basel (Gründung 2011), FFC Therwil II
4. Liga: FC Aesch (Gründung 2017), FC Arlesheim (Gründung 2012 - am 15. Januar 2013 haben wir unsere Hühner ein erstes Mal aus dem Stall gelassen. Ein kurzer Auslauf in den Widen mit anschliessender Kick-off Sitzung. Danach gingen alle wieder nach Hause in ihren Stall [Selbstironie im Cluborgan 'Eggfähnli']), FC Breitenbach II, FC Diegten-Eptingen (Gründung 2009), FC Lausen 72 (Gründung Juniorinnen 2005/ 2008), SV Muttenz (Gründung 2008), FC Laufenburg-Kaisten (Gründung 2010), FC Reinach (Gründung Juniorinnen 2006/ 2012), FC Rheinfelden II, FC Schwarz-Weiss Basel II, DSV Sissach II, FC Telegraph Basel II

Am 26.3.2017 konnten die Frauen des FC Basel zum NLA-Spitzenkampf gegen den FC Zürich vor 2995 Zuschauern im grossen Stadion auflaufen.

Der Basel Internationaler FC, in dessen Reihen vor allem Kinder von Expats stehen, engagiert sich seit 2019 auch stark im Mädchenfussball.

Der aus dem Umfeld des BSC Old Boys gegründete Verein 'Anstoss2018' unterstützt in der Region Basel Fussballspielerinnen und Vereine, die den Frauen- und Mädchenfussball fördern. Teams in vergleichbaren Ligen sollen die gleiche Akzeptanz erhalten.

2019 hat der Nordwestschweizer Verband das Projekt 'Girls Football' ins Leben gerufen: „mit dem Projekt mehr Mädchen für den Fussball will der FVNWS den Zugang erleichtern und so in den Juniorinnenkategorien eine Vielzahl neuer Mädchen gewinnen. Er bietet an verschiedenen Standorten jeden Mittwochnachmittag Trainings an für alle fussballinteressierten Mädchen im Alter von 6 bis 14 Jahren“ (Webseite)

2018 ist mit den Ladies von BIZ (SC BIZ Ladies), Roche und Novartis (SC Novartis Girls) im SFFS erstmals eine Frauenliga gestartet: „weitere Frauenteams wären durchaus an der Teilnehme an unserer Frauen-Meisterschaft interessiert. Sie sind aber mehrheitlich bei Vereinen des SFV lizenziert, und eine im Oktober 2019 erneuerte Vereinbarung zwischen dem SFV und dem SFFS enthält das fragwürdige Verbot soenannter Doppel-Lizenzen SFV/SFFS“ (Webseite des Firmen- und Sportverbandes Basel, 2022)

Ab der Saison 2020/2021 treten alle Teams der Vereine FC Basel 1893, BSC Old Boys und FC Concordia von der FE-12 bis zur FE-14 im Sinne einer Partnerschaft mit dem Zusatz Team Basel auf.

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021 ist der Frauenfussball mit dem FC Röschenz auch im Laufental angekommen.

Beach Soccer: seit 2009 stellt der BSC Chargers Baselland ein Damenteam, das 2018 die Schweizer Meisterschaft und 2017 den Cup gewann.
Futsal: Olympique Basel hat im Frühjahr 2016 eine Frauen-Equipe lanciert.


Nicht mehr vertreten sind (nach Gründungsjahr):
FC Amicitia Riehen (Juniorinnen aus FC Riehen 1993/ 1996)
SC Baudepartement Basel (NLB 1998/99, 1. Liga 1997/98)
FC Pratteln (Juniorinnen 1997/ 2000)
FC Münchenstein (Juniorinnen 2000/ 2003)
CD Español Basel (2003)
FC Black Stars Basel (2004)
SC Genclik (Juniorinnen 2006, Gruppierung mit FC Allschwil)
FC Nordstern Basel (2011)
AC Rossoneri Lausen (2011)
SC Steinen Basel (2015 - nur noch Juniorinnen)
AS Timau Basel (2017)

Internationale:
23 Evelyn Zimmermann (Aesch/ DFC Therwil) 1997 - 2005 3 Tore
22 Danique Stein (FC Birsfelden, FC Pratteln, FC Concordia, FC Basel) 2009 - 2014 1 Tor
12 Barbara Kunz (DFC Nordstern, BCO, DFC Therwil) 1980 - 1983/ Torhüterin
12 Lara Marti (Lupsigen/ FC Lausen 72, FC Liestal, FC Basel) 2019 -
11 Catherine Hepp (DFC Therwil) 1979 - 1982 2 Tore
10 Loredana Walther (DFC Breitenbach, DFC Therwil) 1987 - 1995 1 Tor
6 Silvia Jegge (DFC Therwil) 1992 - 1993
6 Marion Rey (Bettlach/ AS Raedersdorf, FC Muespach, US Hésingue, FC Kembs Réunis, FC Basel - Rey wuch als französisch-schweizerische Doppelbürgerin im Sundgau auf)

5 Béatrice von Siebenthal-Buser (Rümlingen/ BCO, DSV Sissach [Spielertrainerin]) 1988 (Nationaltrainerin 2005 - 2011)
4 Katja Zimmermann (Aesch/ DFC Therwil) 1992 - 1993
2 Pia Goldschmid (DFC Therwil) 1978
1 Nadine Böni (FC Pratteln, FC Concordia, FC Basel) 2014/ Torhüterin
1 Tyara Buser (FC Bubendorf, FC Liestal, FC Concordia, FC Basel) 2019
1 Ursula Fisch (DFC Therwil) 1978
1 Catherine (Bubi) Kern (DFC Therwil) 1978


PS: Der gutgemeinte Fussball
Auch die Bolzplatzfreunde von 'bajour' haben anlässlich des Jubiläums Tiefenforschung betrieben ('Fussballspielerinnen sind doch keine Barbiepuppen!) und stiessen in der NZZ von 1981 auf ein Inserat des Basler Reisebüros Guarnaccia ('Sponsor des Schweizer Nat. Damenfussballs'), der für 758 Franken einen Support zu einem Länderspiel in Norwegen feil gehalten haben soll. Tatsächlich? Erste Anzeichen der Kommerzialisierung des Schweizer Frauenfussballs?“, denn damit ginge der programmatische Bogen (Fussball als Ware) auf. Es dürfte sich wohl eher um einen Versuch des umtriebigen Geschäftsmanns gehandelt haben, seinen Namen weiter bekannt zu machen (ja, soll bei Werbung so sein und schliesst vorheriges mit ein).
Lösung: Norwegen - Schweiz 1:1 (WM-Qualifikation, Torschütze Umberto Barberis).
Ideologie ist, wenn man vorher weiss, wie es sein soll.
In diesem Sinne ein kurz zuvor entstandener Bericht gleicher Provenienz (Simon Engel, Michael Jucker) : bis nach dem 1. WK war der Fussball für Frauen recht selbstverständlich“, lässt sich dieser gleich weit auf die Äste hinaus (okay, England offenbar - geschenkt). Und weiter: es sollte noch über 40 Jahre dauern, bis dem Fussball für Frauen zum Durchbruch verholfen wurde.“ So geht also Emanzipation.

 

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